Viele werden es ahnen, auch das Auto bzw. das Autofahren kann ein Hobby sein.
Das trifft naturgemäß dann zu, wenn man es eigentlich – nach Eintritt in den Ruhestand – nur noch aus „Freude am Fahren“ (und zum Einkaufen) benutzen muß.
Die besagte „Freude am Fahren“ ist übrigens nicht an die bekannte bayerische Marke exklusiv vergeben, das funktioniert auch mit anderen automobilen Geschöpfen.
Aktuell funktioniert sie – die Freude – bei mir z.B. mit einem „Alter Schwede“ genannten XC60 aus dem Hause Volvo.
Der wurde übrigens gar nicht in Schweden gebaut, sondern im belgischen Gent aus Einzelteilen aus aller Welt zusammengesteckt – und die schwedische Marke Volvo ist seit geraumer Zeit in Händen chinesischer …. !!!
(Heuschrecken sollen übrigens auch nützliche Seiten haben)
– Aber zunächst eine kleine Rückblende:
Vor etwas mehr als 53 Jahren, an Allerheiligen 1970, erstand ich – als Student – mein erstes eigenes Auto, ein VW-Käfer mit 30 brüllenden PS unter der hinteren Haube, die natürlich dem damaligen Zeitgeist folgend „angelüftet“ gefahren werden mußte, damit die 30 Pferde nicht überhitzten. Das Fahrzeug war zu dem Zeitpunkt schon 10 Jahre alt und ich mußte sage und schreibe 200 Mark hinblättern – und war stolz wie Oskar !!
2 Jahre und 40 Tkm später und nach umfangreichen Verschönerungs- und Tuningmaßnahmen bin ich diesen Käfer dann für 500 Mark wieder losgeworden 😉 Das waren noch Zeiten .. !
(1970) VW 1200 Käfer | (1979) Audi 100 5E Avant | (2007) VW EOS | |
(1972) VW 1500 Lim | (1985) Mercedes 230E | (2009) VW Touran | |
(1973) Simca 1100 | (1992) Audi A4 2,3 Lim | (2011) BMW 320d Touring | (2015) Volvo V60 D5 * |
(1975) BMW 2002 | (1999) Audi A6 2,8 Avant | (2020) Volvo XC60 D5 * |
In den Folgejahren sind diverse vierrädrige Markenprodukte (siehe Tabelle) durch meine Garage gegangen, vorrangig die bekannten Deutschen, ein Schwede war bis 2015 nicht dabei.
Aber – steter Tropfen höhlt den Stein – in den allwöchendlichen Herzkino-Sendungen tauchten immer öfter “schöne Schweden” auf, und immer öfter hörte ich vom anderen Ende des Sofas: “.. schickes Auto, was ist das für einer?”
Mein damaliger 320d Touring war dagegen ein schnödes Alltagsauto – mittlerweile mehr Nutzfahrzeug, und hatte über 150 Tausend auf der Uhr, den Rest könnt Ihr euch denken, kurzes informatives Treffen mit einem Schwedenverkäufer – und Schwupps – da stand auch schon ein schöner V60 D5 AWD* auf dem Hof, ein gut ausgestatteter Vorführwagen mit allem elektronischen Schnickschnack der zum Zeitpunkt der Entwicklung dieser Fahrzeugreihe denkbar und machbar erschien. Unter dessen Haube passten sage und schreibe 230 Pferde, also 200 mehr als beim o.g. Käfer, und die Haube konnte dabei geschlossen bleiben. Eine gewisse Technikaffinität braucht es schon, um sich mit so einem Gefährt (fahrender Computer – nein, ein fahrbares Rechenzentrum) anfreunden zu können. Und die kann ich bei mir nicht verleugnen, berufsanerzogen oder angeboren, darüber kann man streiten.
Ab einem gewissen Alter neigt Mann – und auch Frau – dazu, auf die vorbeihuschenden SUV-Fahrer nicht mehr so von oben herab (Panzer in der Stadt), sondern erfurchtsvoll von unten auf zu blicken, weil die so schön hoch sitzen und sich beim Aussteigen nicht so mühsam hochwuchten müssen. Und die Mehrwertsteuer wurde heuer auch noch gesenkt, wenn das kein Grund ist mal beim „Freundlichen“ rein zu schauen.
Das Ergebnis – ein XC60 D5 AWD* mit allem Schnick und Schnack – steht seit kurzem (Mitte 2020) vor der Türe, und es tut gar nicht weh, SUV zu fahren. Es hat schon was Erhabenes, vor der Ampel von oben herab in diese Sport-Flundern zu schauen – „… wie kommen die da wohl wieder raus?“ – fragt man sich dann immer öfter 😉
Daß ein Auto auch mit ungerader Zylinderzahl halbsweg geradeaus fährt,
konnte ich schon bei meinen Audis in 79 und 92 bewundern, und die beiden Volvos bestätigen es nur.
* Für die Volvo-Experten unter Euch:
ab 7/2020: XC60 I D5 AWD – Summum Mj17 – mit Polstar-Sport/Designpaket und Motoroptimierung (230PS)
davor: V60 D5 AWD – R-Design Mj12 – mit Polstar Motoroptimierung (230PS)