2004 Neuseeland

Reise nach “Mittelerde” (Neuseeland) im März 2004 (Plan und Bilder siehe unten)

Neuseeland ist das entfernteste und abgelegenste Reiseziel, was sich der Mitteleuropäer auf dieser Erde vorstellen kann, vielleicht nur noch übertroffen von Listvyanka oder Ürümqi ??

In Neuseeland ist im Sommer Winter, und im Winter Sommer, deswegen hatten wir uns für’s Frühjahr – eh den Herbst – entschieden, egal ?, für den März !!, den neuseeländischen September … !!?

Samstag also in den Flieger, zunächst nach London, kurz nach 14:00 Uhr “Air Newzealand Flight 001” via Los Angeles nach Auckland. Diese Verbindung macht alleine 24 Stunden reine Flugzeit, die nur durch einen zweistündigen Stop in Los Angeles unterbrochen wird. Somit planmäßige Ankunft: Montag 6:00 Uhr in der Früh – Upps, das sind ja zwei Tage ? – nicht ganz, der Samstag zieht sich ganz schön, aber der Sonntag findet dafür gar nicht statt bei dieser Fluggesellschaft.
Sehr kurios das alles, aber wir sind in Auckland noch nicht am Ziel, noch einmal rein in den Flieger, und nach einem kurzen “Security Briefing*”

  • (*das ist der Vorgang, wenn ein komplett beladenes Flugzeug nochmals komplett entleert wird, nur um einem Hund einen kurzen Rundgang in demselben zu gestatten)

erreichen wir dann, kaum 36 Stunden nach unserer Abreise, am Montag schon “vor Zehne” den Ausgangspunkt unserer Rundreise, Christchurch, auf der neuseeländischen Südinsel gelegen. Christchurch ist wegen seiner exponierten Lage (es ist die dem Südpol nächstgelegene Stadt mit internationalem Flughafen) auch Basisstation zahlloser Antarktis-Expeditionen.

Nach einem ausgiebigen Stadtrundgang die obligatorische Frage nach “the best local beer in town?” Klare Antwort: “Canterbury”, benannt nach der gleichnamigen Provinz, ist das Beste ! – und wohl auch das Einzige ?

Anschließend zum “Matratzenhorchdienst” ins Hotel direkt am Cathedral Square, denn am nächsten Morgen warten zwei geräumige und komfortable Wohnmobile der Marke Mercedes “startklar” auf uns, zumindest hatten wir das so geträumt. Warten tat dann eigentlich (außer uns) gar nichts bei Adventure Motorhomes am Stadtrand von Christchurch, aber warum heißen die wohl so? Der Name ist Programm !!

NaJa, kaum einen halben Tag später, sprich Dienstagnachmittag, waren die Fahrzeuge parat, die Magazine wurden gefüllt, und es ging los Richtung Südpol, nach oben ?!?,

  • .. ja nach oben !!
    Der Kiwi – nicht der gleichnamige Vogel – der Einwohner von Neuseeland, leidet etwas darunter, daß seine Heimat auf allen Landkarten dieser Welt immer ganz weit unten in der Ecke zu finden ist, oder was noch schlimmer ist – “nicht” zu finden ist.
    Er hat daher eine andere Betrachtungsweise der Welt zum Standard erklärt: “The Kiwi Upsite Down World Map”
    Da ist Neuseeland immer mittig oben, und Europa irgendwo da unten “unter ferner liefen”. Die meisten Strassenkarten im Land sind zweiseitig bedruckt, eine Seite für Ausländer (Norden ist oben) und eine für die Kiwis (da ist es umgekehrt).

Also zunächst mal “nach oben” zum ersten Campground am Lake Tekapo.

Norden ist oben – Süden ist unten

Den Mount Cook (der Höchste in Neuseeland) von Osten “ahnten” wir dann in wolkenbruchartigem Regen, in Oamarau lagen vielen dicke Steinkugeln am Strand rum. Dunedin, eine Stadt streng nach schottischem Vorbild (gleiche Aufteilung und gleiche Straßennamen wie Edinburgh), und seine weltbekannte Albatros-Aufzuchtstation sollte man gesehen haben. Über Gore (der Weltmetropole der Forellenfischer) nach Te Anau, von dort zum Milford Sound (der Heimat der “Sandflys“), und nach zwei Tagen weiter nach Queenstown, der eigentlichen Metropole der Südinsel in traumhafter Lage am Lake Wakatipu gelegen.

Ohne von der Kawarau Bridge zu springen gehts dann, mit Station am Lake Wanaka, zur Westküste und dort wieder Richtung Norden. Karge Gegend, viel Wind, viel Regen, keine guten Wohnlagen! Aber weiter nördlich, bei Nelson, an der Tasman Bay und den Marlborough Sounds, da ist die Wohngegend wieder besser, da wohnt offensichtlich wer sichs leisten kann.

Sonntagmorgen, die Zeit wurde gerade auf Winter umgestellt, die Fähre in Picton und damit der Wechsel zur Nordinsel wartet, nach dreistündiger Fahrt sind wir in Wellington, der Regierungshauptstadt des Insel-Imperiums, zwar etwas verschlafen die Stadt, aber besser als nichts. Bald geht’s weiter nach Norden, die Straßen sind teilweise noch von den sündflutartigen Regenfällen der letzten Monate gezeichnet, aber man sieht’s gelassen in Neuseeland !

In Wanganui erleben wir, daß Geschäfte und Restaurants in “down town” nachmittags vor Sechse dichtmachen, wer bis dahin sein Geld nicht losgeworden ist, bleibt drauf sitzen – das ist hart.

Die 3 Vulkane im Tongariro National Park müßen natürlich per Rundflug von oben inspiziert werden, im Rotorua Golf Club Arikikapakapa dampft der Schwefel aus allen “Greens”. Dann zur Küste in Richtung Coromandel Halbinsel, angeblich eine der schönsten Gegenden Neuseelands, mit Sicherheit eine der Abgelegensten.

Auckland tangieren wir zunächst nur auf der Durchfahrt nach Whangarei, erleben eine von Friedensreich Hundertwasser gestaltete öffentliche Latrine, und dann noch einen mustergültig angelegten Campground im Northland Forest Park (auch Kauri-Park genannt), wo wir fast alleine sind.

Zum guten Schluß investieren wir noch 2 Tage für Auckland, eine Metropole wie viele in der Welt.
Der Neuseeländer sagt: “Den guten Eindruck, den man in 4 Wochen vom Land bekommen hat, wird in Auckland an einem Tag zunichte gemacht.” NaJa, etwas übertrieben, aber es ist was dran !!

Freitag kurz vor Mitternacht Abflug “Air Newzealand Flight 002” Auckland via Los Angeles nach London. Der Tag, der beim Hinflug nicht statt fand, findet jetzt 2 mal statt. (die wissen auch nicht, was sie wollen ?!)

Kurz vor unserer Ankunft in London Heathrow fällt dort der Computer der zentralen Gepäckverteilung aus. Chaos !! Ankunft in Düsseldorf via Frankfurt somit erst am späten Samstagabend.
Abschließend noch “ein Gaffel ” – Prost !

– Schon wieder 4 Wochen um ??, – wirklich Zeit, mehr Urlaub zu machen !

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